Es muss nicht immer eine Kaffeemaschine sein: So komfortabel moderne Geräte auch sind, die gute alte manuelle Kaffeezubereitung erlebt derzeit ein Revival. Doch warum dieser zusätzliche Aufwand, wenn uns die moderne Technik die Arbeit abnimmt? Weil der Weg hier das Ziel ist! Schon während Du einen Kaffee manuell zubereitest, lässt Du den Stress des Alltags hinter Dir – und die Vorfreude steigt. Doch welche Variante ist die beste? Wir stellen Dir die beliebtesten Methoden vor.
Basics: Filterextraktion, Full Immersion und Druckextraktion
Bevor wir uns den verschiedenen Varianten der manuellen Kaffeezubereitung widmen, schaden ein paar Grundlagen nicht. Denn die Art und Weise, wie aus den gemahlenen Kaffeebohnen ein schmackhaftes Getränk wird, unterscheidet sich je nach Zubereitung stark. Das gibt schon eine Grundrichtung beim Geschmack vor – unabhängig vom individuellen Feintuning bei der manuellen Kaffeezubereitung. Die wichtigsten Begriffe für Kaffeeliebhaber sind in diesem Zusammenhang Filterextraktion, Druckextraktion und Full Immersion.
- Die Filterextraktion geschieht ohne Druck und die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffeepulver ist vergleichsweise gering. Filterkaffee ist deshalb eher leicht und klar und besitzt wenig Bitterstoffe. Er verfügt jedoch über einen markanten, frischen Säuregrad. Das liegt daran, dass sich die Fruchtsäuren als Erstes aus dem Kaffeepulver lösen, die schwereren Aromen erst später. Dies gilt beim Pour Over, also dem Aufbrühen per Hand, ebenso wie bei klassischen Filterkaffeemaschinen.
- Die Druckextraktion kennst Du wahrscheinlich von der Espressomaschine. Doch diese Extraktionsmethode ist auch eine Option, wenn Du den Kaffee manuell zubereitest: mit einem Espressokocher. Er erreicht zwar weniger bar, doch die Vorteile der Methode zeigen sich zum Teil schon hier: Aufgrund des Drucks und des kurzen Kontakts mit Wasser entsteht ein aromatischer, belebender Kaffee mit viel Koffein, aber wenigen Bitterstoffen.
- Full Immersion bedeutet, dass das Kaffeepulver komplett ins Wasser eintaucht und sich mit diesem vermischt. Wegen der langen Kontaktzeit von Wasser und Pulver lösen sich auch schwerer lösliche Aromastoffe. Das Ergebnis ist ein sehr vollmundiges, kräftiges Aroma. Die beliebteste Full-Immersion-Methode ist die manuelle Kaffeezubereitung mit der French Press.
Soweit ein erster Überblick über die Basics. Widmen wir uns nun den einzelnen Methoden und ihren Vor- und Nachteilen.
Pour Over: der klassische Filterkaffee, jetzt neu entdeckt
Noch in den 2000ern war der Filterkaffee hierzulande aus der Mode. Ihm haftete ein regelrecht altmodisches Image an. Doch die Zeiten ändern sich. Der Anstoß zur Trendwende kam aus den USA: Dort entdeckten Baristas in New York den klassischen handgebrühten Filterkaffee im letzten Jahrzehnt wieder. Inzwischen ist der Trend längst in Europa angekommen. Und diese Variante der manuellen Kaffeezubereitung hört jetzt auf den klangvollen englischen Namen „Pour Over“.
Pour Over: Vorteile
Die Methode ist perfekt, wenn Du einen eher leichten und klaren Kaffee bevorzugst. Genießer des schwarzen Goldes haben die volle Kontrolle über den Extraktionsprozess: Mittels Mahlgrad und Aufgießtechnik lässt sich beispielsweise die Geschwindigkeit steuern und das Aroma beeinflussen. Dabei zählen auch kleine, aber feine Details, die den Unterschied zwischen einem normalen und einem exzellenten Filterkaffee machen. Etwa das sogenannte Blooming, bei dem das Kaffeemehl vor dem eigentlichen Aufgießen erst mit heißem Wasser angefeuchtet wird. Außerdem ist es zugunsten des Geschmacks ratsam, den Papierfilter vorher mit heißem Wasser durchzuspülen.
Ein guter Filterkaffee erfordert also Muße und Konzentration. Aber das ist oft eine willkommene Gelegenheit, zwischendurch den Alltag hinter sich zu lassen – und damit ein Vorteil.
Pour Over: Nachteile
Soll es schnell gehen, ist die manuelle Kaffeezubereitung per Pour-Over-Methode nicht das Nonplusultra. Zwar lässt sich der Kaffee auch „nebenbei“ aufgießen, während Du noch mit anderen Dingen beschäftigt bist. Das Ergebnis hat dann jedoch eher Zufallscharakter.
Espressokocher: manuelle Kaffeezubereitung auf die italienische Art
Der Espresso gilt nicht nur als König der Kaffees mit unvergleichlichem Geschmack. Er steht auch wie kein anderer für den schnellen Kaffeegenuss im Vorbeigehen. Das spiegelt sich sogar in der Bezeichnung wider: Das Wort Espresso stammt ursprünglich von dampfbetriebenen italienischen Expresszügen. Dabei spielt es zugleich auf die Dampfentwicklung bei dieser Zubereitungsart an.
Schnelle Extraktion per Dampfdruck: Dadurch zeichnet sich auch der Espressokocher aus. So erklärt sich auch, wie er zu seinem Namen kam, obwohl er keinen „echten“ Espresso erzeugt. Es handelt sich um einen Mokka, der sich geschmacklich zwischen Filterkaffee und Espresso bewegt. Typisch italienisch ist das Getränk trotzdem – es ist die Variante, die Italiener bevorzugt am Morgen zu Hause trinken.
Die manuelle Kaffeezubereitung mit einem Espressokocher ist simpel: Du füllst das Kaffeepulver und heißes Wasser in das Unterteil und schraubst das Oberteil auf. Das Ganze kommt auf den Herd, sodass der entstehende Druck das heiße Wasser durch das Kaffeepulver treibt. Es tritt an einem Steigrohr aus und tropft in das Oberteil der Espressokanne.
Espressokocher: Vorteile
Mit einem Espressokocher lässt sich ein aromatischer, starker Kaffee mit wenigen Bitterstoffen auf einfache Weise zubereiten. Vorausgesetzt der Mahlgrad (mittel) und die Wasserhärte (weich oder gefiltert) stimmen. Außerdem ist es ratsam, das Wasser schon vorzuerhitzen. Kochst Du es von Zimmertemperatur bis zum Siedepunkt direkt in der Espressokanne auf, verbrennt währenddessen das darin befindliche Kaffeepulver. Das war's aber auch schon. Du hast Lust auf einen exzellenten Kaffee mit italienischem Flair und willst aus der manuellen Kaffeezubereitung keine Wissenschaft machen? Dann ist ein Espressokocher ideal.
Espressokocher: Nachteile
In den letzten Jahren geriet das Aluminium in Verruf, aus dem viele klassische Espressokannen bestehen. Doch es gibt Alternativen: Bei BEEM findest Du Espressokocher aus Edelstahl, die 100 % aluminiumfrei sind.
French Press: unkomplizierter Kaffeegenuss wie in Frankreich
Was gehört zu einem typisch französischen Frühstück? Ein Croissant und eine Tasse Kaffee. Und Letzterer stammt häufig aus der French Press.
Sie ist auch als Pressstempelkanne bekannt und funktioniert nach dem eingangs erwähnten Full-Immersion-Prinzip: Du gießt das Kaffeepulver direkt in der Kanne mit etwa 95 Grad heißem Wasser auf. Nach einer Ziehzeit von ungefähr vier Minuten drückst Du das Pulver mit dem Pressstempel nach unten. Diese Art der manuellen Kaffeezubereitung erinnert ein wenig an Teekochen.
French Press: Vorteile
In ihrer Einfachheit liegt die Stärke der manuellen Kaffeezubereitung mit der French Press. Besondere Feinheiten wie bei der Pour-Over-Methode gibt es hier nicht. Dadurch ist sie beispielsweise wie geschaffen für alle, die sich in der Früh erst nach dem ersten Kaffee konzentrieren können. Der Kaffee aus der Pressstempelkanne ist ausgesprochen vollmundig und kräftig, weil das Kaffeepulver längere Zeit im Wasser bleibt. Der Koffeingehalt liegt normalerweise zwischen einem Filterkaffee und einem Espresso.
French Press: Nachteile
Spricht etwas dagegen, mit der French Press einen Kaffee manuell zuzubereiten? Zu beachten ist: Du solltest den Kaffee zügig trinken oder in eine andere Kanne umfüllen. Zwar trennt der Pressstempel das fertige Getränk größtenteils vom Pulver – aber nicht ganz. Bleibt es länger in der French Press, kann es bitter werden. Apropos: Auch der richtige Mahlgrad ist entscheidend für das Geschmackserlebnis. Grob bis sehr grob ist hier zu empfehlen. Das gewährleistet, dass sich nicht zu viele Bitterstoffe lösen und sich das Pulver nicht durch das Pressstempelsieb drückt.
Wichtig: Frisch gemahlene Bohnen für den perfekten Genuss
So unterschiedlich die vorgestellten Arten der manuellen Kaffeezubereitung sind – eines haben sie alle gemeinsam: Der beste Kaffee kommt dabei raus, wenn Du die Bohnen kurz vorher frisch mahlst.
Denn aufgrund der großen Oberfläche verlieren gemahlene Bohnen auch bei optimaler Aufbewahrung sehr schnell ihr Aroma. Hier liegt wohl auch ein Grund, warum der Pour-Over-Filterkaffee längere Zeit weg vom Fenster war: In vielen Haushalten wurde er mit fertig gemahlenen Bohnen aufgebrüht und das war für seinen Ruf nicht förderlich. Erst im Zuge seiner Wiederentdeckung hat sich das Bewusstsein für solche Details geschärft.
Last, but not least ist der richtige Mahlgrad unerlässlich für den Genuss. French Press und fertig gemahlenes, feines Kaffeepulver? Keine gute Kombination – das Ergebnis würde bitter. Stimmt der Mahlgrad jedoch, steht einem wunderbaren Geschmackserlebnis nichts im Weg.
Jetzt kennst Du die beliebtesten Arten, Kaffee manuell zuzubereiten und ihre Vorzüge. Pour Over, Espressokocher oder French Press: Welche Methode ist Dein Favorit?
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